Im Rahmen der Fördermaßnahme „MobilitätsZukunftsLabor 2050“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist infas am Projekt „Kompass – Entwicklungs- und Veränderungsprozesse der Alltagsmobilität in regionalen Zukunftslaboren“ beteiligt. Unter Federführung der TU Dresden werden dabei verschiedene Datenbestände – unter anderem aus der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) – zusammengeführt und analysiert.
Ziel ist die Erarbeitung einer harmonisierten und um weitere Daten zum Raum- und Verkehrssystem bzw. gesellschaftliche Rahmenbedingungen angereicherten Datenbasis (MiD und die Studie „Mobilität in Städten“ (SrV)) zurück bis mindestens 2002. Die darauf aufbauende inhaltliche Analyse liefert eine Zeitreihe, Daten zu Umweltfaktoren und wird zum Ausgangspunkt für verschiedene Szenarien und Handlungsanweisungen.
Als Institut, das die MiD in den Jahren 2002, 2008 und 2017 durchgeführt hat, begleitet infas dieses Projekt beratend. Zusammen mit zwei Praxispartnern, dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und dem Staatsministerium für Wohnen , Bau und Verkehr im Freistaat Bayern sollen die Ergebnisse der Analysen in regionalspezifischen Zukuntslaboren zunächst die relevanten Fragestellungen erarbeitet und später die Ergebnisse der Analysen diskutiert sowie Strategien und Maßnahmen zur Gestaltung nachhaltiger urbaner Mobilität entwickelt werden.
Dazu gehören die Erarbeitung von Wirkungsmodellen zur Beschreibung und Erklärung von Mobilitätsverhalten im Zeitverlauf und Szenario-Rechnungen für ausgewählte gesellschaftliche Entwicklungen, Konzepte und Maßnahmen unter Berücksichtigung disruptiver Ereignisse wie Pandemien. Die im Rahmen des Projekts erstellten Datenbanken sollen als „Open Data“ zur Nutzung durch die Forschungscommunity zur Verfügung gestellt werden.
Bisher werden für Maßnahmen zur Verkehrswende häufig nur einzelne Elemente wie Radverkehr, Carsharing oder neue Mobilitsformen betrachtet. Zudem wird Mobilität oft losgelöst von ihren Ursachen analysiert und es fehlt teilweise eine ganzheitliche praxisorientierte Aufbereitung bereits verfügbarer Mobilitätsdaten. Das Kompass-Projekt, das Ende 2023 zum Abschluss kommen wird, soll diesen Defiziten begegnen und Forschung und Praxis enger zusammenführen.