Blended Calibration: infas führt Verfahren zur Kalibrierung von Non-Probability-Erhebungen mit Hilfe von Probability-Samples ein

infas hat ein Verfahren etabliert, das es ermöglicht, ein bisher ungelöstes Dilemma der Markt- und Sozialforschung aufzulösen. Bisher galt, empirische Untersuchungen auf höchstem Qualitätsniveau erfordern Befragungen auf Basis von Zufallsstichproben (Telefon- oder Face-to-Face-Befragungen). Diese werden mit steigender Fallzahl allerdings kostenintensiv. Online Access Panels erlauben hingegen vergleichsweise günstig hohe Fallzahlen, basieren jedoch meist auf Stichproben unbekannter Herkunft und Auswahlgesamtheit und damit einer Grundgesamtheit, die dann quotiert eingesetzt wird. Sie genügen so nicht wissenschaftlichen Qualitätsanforderungen. „Blended Calibration“ kombiniert nun die Vorteile aus beiden Welten.

Mit „Blended Calibration“ führt infas ein Gewichtungsverfahren ein, das Erhebungen mit Non-Probability Samples mit fallzahlmäßig kleineren Befragungen auf Basis von Probability Samples integriert. Der zusammengeführte Datensatz erfüllt die sozialwissenschaftlichen Anforderungen in annähernd ähnlicher Weise wie ein komplett auf einer Zufallsstichprobe basierender. Das zeigen bisherige Pilotstudien.

Das neue Verfahren basiert auf einem Set umfassend geprüfter gewichtungsrelevanter Variablen, die über die üblichen soziodemografischen Gewichtungsvariablen hinausgehen. Sie werden in den zu kombinierenden Erhebungen gleichermaßen abgefragt. Zusammen mit den Unternehmensschwestern infas 360 und infas quo wurde es umfangreich getestet.

„Blended Calibration“ erlaubt die Fusion einer kleineren Erhebung auf Basis einer Zufallsstichprobe mit einer umfassenderen Erhebung, beispielsweise auf Basis einer Quotenstichprobe. Aufgrund der kombinierten deutlich höheren Fallzahl sind entsprechend differenziertere oder – bei einer regionalen Zuordnung – feinräumigere Analysen möglich. Das Verfahren eignet sich auch für Forschungsfragen zu sehr kleinen Segmenten innerhalb der Bevölkerung. Dabei entfallen hohe Screeningkosten, die bei der klassischen Ermittlung solcher Grundgesamtheiten entstünden. Etwa, wenn Personen mit einer seltenen Krankheit oder sehr spezifischen Lebens- oder Berufssituation Gegenstand der Forschung sind.

„Blended Calibration” stellt keine besonderen Anforderungen an das Erhebungsinstrument. Fragebögen sind in Art und Umfang nicht eingeschränkt. Es ist lediglich in den meisten Anwendungsfällen von einem Methodenmix auszugehen (z.B. telefonisch, online), welcher jedoch heute in den Sozialwissenschaften häufig angewendet wird und keine Herausforderung mehr darstellt.

Die „Blended Calibration” von infas ermöglicht zahlreiche Synergien zwischen den Instrumenten innerhalb der infas-Gruppe, etwa der infas-Mehrthemenbefragung, dem CASA-Monitor von infas 360 oder dem quoPeople-Access-Panel von infas quo. Die erforderlichen Erhebungen können so aus einer Hand angeboten werden. Im Ergebnis sind Studien mit hoher Fallzahl bei günstigen Konditionen möglich, die den Standards der akademischen Welt und den Vorgaben des Branchenverbands ADM genügen. „Blended Calibration” ist einsatzfähig und wird innerhalb der infas-Gruppe – notwendigerweise – kontinuierlich optimiert und weiterentwickelt.