Unterhalten – aber mit wem und worüber?

Empirische Selbsteinschätzungen zur Alltagskommunikation

Wie oft haben Sie schon mit Ihren Zimmerpflanzen gesprochen, damit diese besser gedeihen? Oder singen Sie unter der Dusche? Wenn nicht, schimpfen Sie vermutlich so manches Mal über andere Autofahrer? Wir haben das genauer unter die Lupe genommen und können Ihnen sagen, wie viele „Follower“ Sie mit solchen Leidenschaften verzeichnen können. Doch nicht nur dazu liefern wir einige überraschende Antworten, denn das Gespräch ist ein vielschichtiges Thema. Seien Sie gespannt.


Kommunikation gehört zum Menschsein wie Schlafen, Essen oder Atmen. Als soziale Wesen kommunizieren wir ständig – ob bewusst oder unbewusst – mit Worten, Blicken oder Gesten. Aus historischer Perspektive ist Kommunikation sicherlich eine der komplexesten Konstanten in der Geschichte der Menschheit. Von der Übermittlung von Nachrichten mithilfe von Trommeln in Afrika oder Rauchzeichen im alten China bis hin zu einem der ersten IT-Kommunikationsmittel der Moderne, dem Schreibtelegrafen, vergingen Tausende von Jahren. Dagegen dauerte es gerade etwas über 30 Jahre von der Versendung der ersten E-Mail bis zur Gründung von Facebook und Twitter.
Auch wenn diese gleichsam unpersönliche wie private Form der Massenkommunikation in sozialen Netzwerken schon längst nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken ist, ist zumindest bei den meisten Menschen die ursprünglichste aller Kommunikationsformen noch nicht aus der Mode gekommen: das persönliche Gespräch. Gerade im Alltag ist der persönliche oder zumindest telefonische Austausch mit den Mitmenschen für die meisten von uns wichtig, um sich mitzuteilen oder etwas über den oder die Gesprächspartner zu erfahren. infas hat im Herbst 2015 in einer repräsentativen Befragung 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren gefragt, wer ihre wichtigsten Gesprächspartner im Alltag sind.

Partner stehen an erster Stelle

Für die Hälfte der Deutschen ist die Partnerin bzw. der Partner der erste „Ansprechpartner“. Unter den 70 Prozent, die aktuell in einer Partnerschaft leben, wächst der Anteil sogar auf knapp drei Viertel an. Danach kommt lange nichts. Freunde rangieren mit großem Abstand auf zweiter Position für den alltäglichen Austausch (17 Prozent). Deutlich anders stellen sich jedoch die Präferenzen bei der jüngeren Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen dar. Hier stehen Freunde mit knapp 40 Prozent an erster Stelle – selbst wenn aktuell eine Partnerschaft vorhanden ist. Bei denjenigen, die schon die 50 überschritten haben, rangieren Freunde unter der 10-Prozent-Marke, wenn es um den wichtigsten Gesprächspartner geht.
Dafür rückt lebensphasenbedingt eine neue Austauschpartnerin ins Blickfeld: die eigene Tochter. Sie steht mit einem Anteil von etwa 20 Prozent bei Eltern dieser Generationen klar an dritter Stelle – nach Partnern und Freunden. Überraschenderweise können die Söhne da nicht mithalten. Sie haben vermutlich andere Qualitäten, aber als wichtiger Gesprächspartner ist ihre Rolle nur halb so groß wie die der Töchter. Dies spitzt sich bei einem geschlechtsspezifischen Blickwinkel weiter zu, denn für Mütter rangiert die Tochter noch einmal ein wenig höher – und auch die Vater-Sohn-Beziehung kann dieses Vertrauen gesprächstechnisch nicht annähernd erreichen.
Ein anderer Trend ist hinsichtlich der ökonomischen Situation zu beobachten. Je mehr Geld im Monat zur Verfügung steht, desto wichtiger ist der Partner/die Partnerin im alltäglichen Austausch. In der exklusiven Gruppe der „Sehr-Gut-Verdiener“ geben nur noch 8 Prozent Freunde als wichtigste Gesprächspartner an. Macht ein hohes Haushaltseinkommen womöglich nicht einsam, sondern „zweisam“? Wir wissen es aufgrund dieser Daten nicht, aber feste Partnerschaften sind bei Gutverdienerhaushalten mit einem Anteil von über 90 Prozent zumindest die Norm. Die Partnerschaft bringt also glücklicherweise oft nicht nur ein zweites Einkommen in den Haushalt, sondern auch ein vertrautes Gegenüber im persönlichen Gespräch.

Gesprächspartner braucht jeder

Doch wo bleiben die übrigen Gesprächspartner aus dem familiären Umfeld? Sie rangieren alle weit hinten im einstelligen Bereich. Väter kommen nur auf 1 Prozent, Mütter auf immerhin 6, Brüder auf nicht einmal 1 Prozent, Schwestern auf 2. Doch es bleibt dabei: Auch hier sind Frauen die gefragteren Gesprächspartnerinnen. Und das sowohl für Männer als auch für Frauen. Mit dem Blick über den Familientellerrand soll schließlich auch die Arbeitswelt nicht unterschlagen werden. Es wird zwar unter Kolleginnen und Kollegen sicherlich viel ausgetauscht, aber den wichtigsten Gesprächspartner für Persönliches finden nur etwa 2 Prozent der im Berufsleben stehenden Deutschen am Arbeitsplatz – ohne dass wir hier dem Geschlechterverhältnis genauer nachgegangen sind.
Nicht gering zu schätzen ist nach all diesen Betrachtungen vielleicht der Befund, dass sich fast niemand zu gar keinem wichtigsten Gesprächspartner bekennen konnte. Nur 3 Prozent wissen es nicht oder haben keine solche besonders vertraute Person in ihrem persönlichen Netzwerk. Ein Anteil, der durch alle Altersgruppen ähnlich ist und auch im hohen Alter nicht wesentlich ansteigt.

Familie und Freunde, Beruf und Politik – so die Hitliste der Gesprächsthemen

Neben dem Gesprächspartner entscheidet zweifelsohne auch das Gesprächsthema über den Verlauf oder die Intensität des persönlichen Austauschs. Lieblingsgesprächsthema Nr. 1 in Deutschland sind „Familie und Freunde“ (44 Prozent). Während sich gut jede zweite Frau gerne über Familienangehörige oder Freunde austauscht, ist es unter den Männern nur jeder Dritte. Die Herren sprechen dagegen etwas lieber über Freizeitaktivitäten und Hobbys (22 zu 15 Prozent) und – entgegen manchen Vorurteilen – auch eher über Liebe und Partnerschaft als die Damen (12 zu 5 Prozent).
In diesem Zusammenhang wäre die Annahme reine Spekulation, dass durch diverse, auf Frauen zugeschnittene Medienformate das Themenfeld so erschöpfend beleuchtet wird, dass der private Austausch überflüssig oder gar langweilig wird. Naheliegender ist da schon die These, dass wohl die meisten Personen in einer Partnerschaft – ganz gleich welchen Geschlechts – mit der eigenen Partnerin oder dem Partner im Alltag häufiger über andere Themen als die eigene Beziehung sprechen möchten. Das Ergebnis, dass sich Singles lieber über Liebe und Partnerschaft austauschen als Personen mit Partner/in (16 zu 6 Prozent), ist daher einleuchtend. Am Ende kommen jedoch auch hier wieder die Töchter ins Spiel. Sie sind außerhalb der Beziehung nach engen Freunden Gesprächsgegenüber Nr. 2, wenn es um Liebe und Partnerschaft geht.
Obwohl Arbeitskollegen als wichtigste Gesprächspartner eher am unteren Ende der Bedeutungsskala rangieren, liegt das Thema „Beruf, Studium oder Ausbildung“ bei privaten Gesprächen der Deutschen deutlich höher im Kurs. Es belegt Platz zwei der privaten Lieblingsthemen. Auch hier zeigen sich die unter 30-Jährigen mit 39 Prozent naheliegend deutlich über dem Durchschnitt. Politische oder gesellschaftliche Themen bespricht dagegen jede/r Fünfte gerne im Alltag. Bei Personen, die bereits im Ruhestand sind, steigt dieser Anteil sogar auf 30 Prozent.

wichtige gesprächspartner

Und wie steht es um Krankheiten und Zipperlein? Der älteren Generation haftet allgemein das Vorurteil an, besonders gerne über gesundheitliche Themen zu sprechen. Das tun die über 70-Jährigen zwar auch überdurchschnittlich gerne, dennoch rangiert dieses Themenfeld auch in dieser Altersgruppe gemäß der erhobenen Selbsteinschätzung mit 10 Prozent auf den hinteren Plätzen der Lieblingsthemen.
Ganz unabhängig von den gewählten Themen sind diejenigen glücklich, die überhaupt die Möglichkeit haben, Persönliches mit nahestehenden Menschen austauschen zu können. Die Universität Chicago veröffentlichte bereits eine Reihe von Studien zum Thema Einsamkeit und fand heraus, dass „chronische“ Einsamkeit nicht nur unglücklich, sondern auch krank machen kann. Dabei kann Einsamkeit sowohl Alleinlebende als auch Paare oder ganze Familien treffen.

Gesprächspartner nach Alter

Wer redet schon nur mit Menschen?

Ob aus Gründen der Einsamkeit, der Freude, des Glaubens oder des Ärgers: Kommunikation muss nicht immer mit einem menschlichen Gegenüber oder zum Austausch von Informationen stattfinden. infas hat sich in seiner Befragung sechs besonderen Gesprächssituationen gewidmet. Die auf den ersten Blick amüsant anmutenden Situationen sind auf den zweiten Blick durchaus nicht realitätsfern und dem oder der einen oder anderen Leser/in sicherlich vertraut. Wer hat den Satz „Jetzt hilft nur noch beten!“ nicht schon einmal gehört oder sogar selbst praktiziert? Ein Fünftel der Befragten gibt an, „oft mit Gott oder einer anderen höheren Macht zu reden“. Dass dem in Ostdeutschland nur 12 Prozent der Befragten zustimmen können, spiegelt sicherlich den deutlich höheren Anteil an Konfessionslosen wider. Auch die Gruppe der unter 30-Jährigen verlässt sich lieber auf irdischen Beistand (6 Prozent Zustimmung) denn auf höhere Mächte.
„Mit sich selbst reden“ oder „laut nachdenken“ – dieses Phänomen hat schon ein Drittel aller Befragten an sich selbst beobachtet. Dabei liegen Frauen mit 5 Prozentpunkten leicht über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Ansonsten trifft es alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen – egal ob jung oder alt, arm oder reich. Soziodemografische Merkmale sind für Erklärungsversuche hier offenbar eher ungeeignet. Da hilft die Psychologie schon weiter. Selbstgespräche können der Konzentration und Strukturierung von Gedanken, aber auch Gefühlen dienen. Kinder fangen etwa im Alter von zwei Jahren an, intensiv mit sich selbst zu sprechen. Dies liegt an der lebhafteren Fantasie von Kindern, hat nach gängigem Expertenwissen aber auch mit der Entwicklung des Gehirns zu tun. In den meisten Fällen sind Selbstgespräche also völlig harmlos und sogar förderlich. Nur Vorsicht: Sollte die mit sich selbst sprechende Person der Meinung sein, auf äußere Stimmen zu antworten, sind das meist Symptome einer psychischen Erkrankung.

Hund, Katze, Maus und Gummibaum?

Auch die Hälfte der Haustierbesitzer kennt die Situation, wenn der „Gesprächspartner“ kein menschliches Antlitz hat, sondern eher wie Bello, Rex oder Mimi aussieht. „Ich spreche oft einfach nur so mit meinem Haustier“ bekennt insgesamt ein gutes Drittel aller Frauen und etwa ein Viertel aller Männer – der Anteil bei Tierbesitzern liegt daher noch wesentlich höher. Dass das Haustier insbesondere bei Alleinlebenden als Ersatzgesprächspartner herhalten muss, kann jedoch nicht bestätigt werden. Tatsächlich wird der tierische Hausgenosse öfter in Familien auch auf kommunikativer Ebene in den Alltag integriert.
Wer die Kommunikation mit Tieren schon als „schräg“ empfindet, wird die Aussage „Ich rede manchmal mit meinen Zimmerpflanzen, damit sie besser wachsen“ vermutlich nur mit einem leicht amüsierten Kopfschütteln abtun. Tatsächlich findet sich diese Art der Kommunikation eher bei Frauen (knapp 30 Prozent), während nur jeder zehnte Mann mit seinen Zimmerpflanzen spricht. Bewerten wollen wir das nicht. Auch müssen diverse Einflussfaktoren wie Anzahl der Pflanzen im Haushalt, Aufmerksamkeit auf diese „Begleiter“ und – im besten Fall – regelmäßige Bewässerung ebendieser hier leider unberücksichtigt bleiben. Besonders die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, die sich in der Rushhour des Lebens mit Kind und/oder Karriere beschäftigen muss, hat keine Zeit für Gespräche mit Zimmerpflanzen. Sie liegen wenig überraschend mit 9 Prozent deutlich unter dem Bevölkerungsdurchschnitt (21 Prozent). Leider ist an dieser Stelle auch kein Platz für die Auflösung der durchaus verbreiteten Annahme, Pflanzen würden unter kommunikativer Zuwendung besser wachsen. Für interessierte Leser/innen: Unter dem Stichwort „Pflanzenneurobiologie“ werden Sie fündig.

Endlich ein schöner Platz zum Schimpfen

Bevor abschließend doch noch ein Blick auf elektronische Gesprächshelfer geworfen werden soll, widmen wir uns Situationen, in denen es weniger um Gespräche, sondern vielmehr um den Ausdruck von Emotionen mittels Kommunikation geht. Wo kann der Mensch seinem Ärger einmal so richtig Luft machen, laut vor sich hin schimpfen, vielleicht sogar Beleidigungen gegen Mitmenschen aussprechen – und das alles am besten ohne unangenehme soziale Konsequenzen? Richtig, in geschützter Atmosphäre im Auto. Am besten funktioniert dies natürlich alleine hinter dem Steuer, damit sich der Vorteil auskosten lässt, man(n) habe immer Recht und keiner werde einem Widerworte geben. Ausgenommen vielleicht der andere Verkehrsteilnehmer, den man beschimpft hat und dem dies nicht verborgen geblieben ist. Aber das ist in der Regel nicht so gefährdend, weil man sich in dieser Konstellation untereinander ja eh nicht hört und „nur“ die Mimik verbleibt. So ist es nicht verwunderlich, dass rund der Hälfte der Befragten, die ein Auto besitzen, diese Situation durchaus geläufig ist. Auch bezogen auf dieses „Kommunikationsventil“ hebt sich die Gruppe der 30- bis 39-Jährigen durch erhöhtes Aggressionspotenzial im Auto vom Durchschnitt der Kraftfahrer ab. Fast zwei Drittel dieser Altersgruppe „schimpfen laut beim Autofahren, wenn sie sich ärgern“. Auch hier lassen sich bei näherer Untersuchung sicher interessante Korrelationen etwa zur Summe der gefahrenen Kilometer pro Jahr oder dem generellen Stresspegel finden.
Themen in privaten Gesprächen

Aufgelöst: Wie viele von uns singen unter der Dusche?

Viel positiver ist allerdings die Beschäftigung mit schö- nen Emotionen, wie beispielsweise Freude. Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Menschen Freude oder gute Laune gerne durch Gesang unter der Dusche ausdrücken. Tatsächlich gibt dies nur – oder immerhin – jeder Fünfte auf die entsprechende Nachfrage an. Ob die Dunkelziffer hier oder bei anderen berichteten Eingeständnissen höher liegt, darf spekuliert werden. Sing- oder Morgenmuffeln mag die Zahl eher hoch vorkommen. Besonders gerne singt die Jugend unter der Dusche (jeder Dritte bis 29-Jährige), während die über 70-Jährigen eher Abstand von solcher Art Gesang nehmen (9 Prozent).

Facebook und Co: Schon wieder im Abschwung oder ein getroffenes Bedürfnis?

Geht das alles ohne einen Blick auf Gespräche über Facebook, Twitter und Co? Eigentlich nicht. Zumindest ein kurzer Einblick ist daher unumgänglich. 2012 hat in einer infas-Erhebung ein Drittel der Befragten im Alter ab 18 Jahren über eine mehr oder weniger regelmäßige Social-Media-Kommunikation berichtet. Aktuell ist dieser Anteil auf knapp die Hälfte angewachsen. Angesichts des großen Wirbels um diese Gesprächskanäle ist dies – so unsere Einschätzung – ein recht verhaltenes Wachstum. Möglicherweise ist der Zenit sogar schon überschritten. In jedem Fall ist die Mehrheit abstinent. Dies gilt sicher für die ab 50-Jährigen. Von ihnen sind etwa 75 Prozent nicht in dieser Social-Media-Welt unterwegs. Die „Übergangskohorte“ zwischen 40 und 50 liegt mit einem Social-Media-Nutzeranteil von etwa der Hälfte genau in der Mitte. Aber auch die Jüngeren halten mitunter Abstand. Selbst bei den 20- bis 30-Jährigen versagt sich jeder Zehnte diese Möglichkeit. Doch dies gilt nur für diesen speziellen Bereich des elektronisch gestützten Gesprächs. Der moderne Helfer par excellence, Handy oder Smartphone, steckt inzwischen in fast allen Taschen. Das Lebensalter seines Besitzers entscheidet dabei kaum noch über das Ob, sondern oft nur noch über das Was? Zwei von drei Bundesbürgern verfügen bereits über ein Smartphone, mit dem sie Sprache, Bild und Botschaften jederzeit teilen können. Unter den Senioren ist dieser Anteil etwas kleiner, aber absehbar genauso groß – und höher.
Nicht zuletzt dieses Ergebnis zeigt, dass Kommunikation in all ihren Formen, für den Menschen nicht nur wichtig, sondern überlebenswichtig ist – eine Art anthropologische Konstante und ein Grundbedürfnis. Schließen soll dieser Beitrag daher mit einem Auszug aus dem Artikel „Wir müssen reden“ des Autors Peter Praschl in der Süddeutschen Zeitung, der uns gut gefallen hat und die Bedeutung des Gesprächs mit anderen Worten und Perspektiven auf den Punkt bringt:
„Kaum auszudenken, was wäre, gäbe es das Gerede nicht. Weder das alberne Geplapper von Verliebten noch die zermürbenden Beziehungsgespräche, wenn sie nicht mehr verliebt sind. Weder die Wahlkampfversprechen noch die Begründungen, sie zu brechen. Weder die Brainstorming-Sitzungen in der Firma noch die B-Noten hinterher am Kaffeeautomaten. Und so weiter. Das Dauergerede, mit dem die Menschen einander überziehen, ist der Humus, auf dem die Freundschaft, die Demokratie, die drei Chinesen mit dem Kontrabass, die Nachbarn und das Flirten wachsen. In einer Welt ohne Gerede stürzte man in so finstere Einsamkeit, dass man auf der Stelle damit beginnen müsste, Selbstgespräche zu führen.“

Gespräche außerhalb von Gesprächen

Zum Weiterlesen: www.welt.de/gesundheit/psychologie/article112937624/Wann-Selbstgespraeche-krankhaft-werden.html
Peter Praschl: „Wir müssen reden“, Süddeutsche Zeitung, http://sz-magazin.sueddeutsche.de/ texte/anzeigen/34262/2/1