Im Mittelpunkt der Studie „Einfluss psychischer Belastungen am Arbeitsplatz auf das ‚Neuroenhancement’ – empirische Untersuchung an Erwerbstätigen“ steht die Frage, ob Arbeitsbelastungen und ungünstige Arbeitsbedingungen die Einnahme von Arzneimitteln und psychotropen Substanzen begünstigen. Die Einnahme körperfremder Substanzen durch gesunde Menschen mit dem Ziel, die Konzentration, Merkfähigkeit, Vigilanz (Daueraufmerksamkeit) und/oder das psychische Wohlbefinden zu steigern, ohne dass eine medizinische Notwendigkeit zur Einnahme besteht, wird in der Wissenschaft als „Neuroenhancement“ bezeichnet. Nach Annahmen von Experten stellen arbeitsbezogene Faktoren wesentliche Ursachen für Neuroenhancement am Arbeitsplatz dar. Es steht die Hypothese im Raum, dass belastende Arbeitsplatzbedingungen (z.B. lange Arbeitszeiten, beständiger Zeitdruck), beständige Anforderungen an die Kreativität und Konzentration sowie Stressbelastungen durch das Arbeitsumfeld die Einnahme von – vermeintlich – leistungs­steigernden Mitteln fördern. Im Rahmen des Forschungsprojekts soll untersucht werden, welche Faktoren zur Einnahme von Neuroenhancern durch Arbeitnehmer führen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf belastenden Arbeitsplatzbedingungen, die das Neuroenhancement auslösen. Darüber hinaus wird untersucht welche individuellen Faktoren die Einnahme von Neuroenhancement fördern oder hemmen und welchen Zusammenhang es zwischen der Einnahme von Neuroenhancement und der mentalen Gesundheit gibt.