Die Studie „Quantitative Erfassung von scheinselbstständig Erwerbstätigen“ ist als Replikation einer IAB-Studie von 1996 angelegt. Ziel der Neuauflage ist es, das gegenwärtige Aufkommen scheinselbstständig Erwerbstätiger quantitativ abzuschätzen und die Erwerbsgruppe qualitativ zu beschreiben. Weiterhin soll die soziale Lage scheinselbstständig Erwerbstätiger im Vergleich zur Gesamtheit der Erwerbstätigen in der Bundesrepublik Deutschland dargestellt werden.Für die aktuelle Studie ist das Erhebungsinstrument der IAB-Studie von 1996 vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Rechtslage aktualisiert und erweitert worden. Insgesamt werden 30.000 Erwerbstätige im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in Deutschland telefonisch befragt.Im Rahmen der Studie erfolgt zunächst eine Prüfung des Zugangs zur Zielpopulation von Erwerbstätigen im Alter von 18 bis 65 Jahren in der Grauzone zwischen selbstständiger und abhängiger Erwerbsarbeit. Diese Zielpopulation wird in einem vorgeschalteten Screening bei 30.000 Befragten über Indikatoren ermittelt. Daran anschließend werden die Erwerbstätigen in der Grauzone ausführlich zur Ausgestaltung des Vertragsverhältnisses der Erwerbstätigkeit sowie zu ihrer sozialen Lage befragt. Ergänzend dazu wird zufallsgesteuert ein Subsample der Personen der Screening-Population, die nicht der Grauzone zugeordnet werden, als Vergleichsgruppe vertiefend zu ihrer Erwerbstätigkeit sowie zu ihrer sozialen Lage befragt.Unter der Annahme einer Prävalenz von fünf Prozent werden 1.500 Erwerbstätige innerhalb der Grauzone befragt. Die Fallzahl der Vergleichspopulation beläuft sich auf 3.000 Erwerbstätige. Die Studie verfolgt einen Panelansatz, so dass bei einer Wiederholungsbefragung zu einem späteren Zeitpunkt, Veränderungen in den Arbeitsbedingungen der Befragten gemessen werden können. Hierzu wurde die Panelbereitschaft der Erwerbstätigen innerhalb der Grauzone und der Vergleichspopulation erfasst.