Survey Methodology

infas nutzt in seiner Forschung das gesamte Spektrum wissenschaftlich anerkannter Erhebungsmethoden: von Telefon-, Face-to-Face- und Onlinebefragungen über schriftlich-postalische Befragungen bis hin zu qualitativen Forschungsmethoden. Dabei nutzen wir eigene Ressourcen und stellen damit eine konsequente Qualitätskontrolle sicher.

Bei der Datenerhebung arbeitet das Sozialforschungsinstitut infas technisch und methodisch stets auf dem neuesten Stand. infas ist nach der internationalen Norm ISO 20252 für Markt-, Meinungs- und Sozialforschung durch Austrian Standards zertifiziert.

Die Prozesse der Datenerhebung unterliegen bei infas einheitlichen Standards, die über ein eigenes Sample-Management-System zentral gesteuert werden. infas stellt damit für jede Studie tagesaktuelle Informationen mit höchster Transparenz über den Stand der Datenerhebungsarbeiten sicher.

Fortschritte der Datenerhebung werden auf Basis der Dokumentation von Kontaktverläufen kontinuierlich berichtet. Fundierte Analysen mit allen Beteiligten im Projekt führen zu individuell abgestimmten Feld- und Einsatzstrategien im Feldverlauf.

Unser oberstes Ziel ist einerseits die nach methodischen Standards sorgfältige Bearbeitung einer Stichprobe – bei hoher Ausschöpfung mit geringstmöglichen Verzerrungen und höchster Datenqualität. Andererseits werden beim Interviewereinsatz alle erforderlichen Maßnahmen zur Minimierung von Interviewereffekten beachtet.

Persönlich-mündliche Befragungen (CAPI) bleiben der „Königsweg der empirischen Forschung“. Gerade in Kombination mit den zahlreichen anderen Erhebungsmethoden bieten sich für diese traditionelle Variante neue Möglichkeiten und Perspektiven.

Mit einem eigenen bundesweiten Stab an Interviewerinnen und Interviewern führt infas umfangreiche Ad hoc-Erhebungen und anspruchsvolle Panelbefragungen mit unterschiedlichsten Zielgruppen durch. Die Interviewer sind speziell auf die Durchführung von sozialwissenschaftlichen Studien geschult und auch anspruchsvollen Erhebungen (Haushaltsbefragungen, schwierigen Zielgruppen, Handhabung komplexer Erhebungsinstrumente, B-to-B-Kontext) gewachsen.

Die wesentlichen Kompetenzen von infas für persönlich-mündliche Befragungen umfassen:

  • hochqualifizierte Interviewerinnen und Interviewer, die kontinuierlich geschult und auf Basis von Qualitätskennzahlen weiterqualifiziert werden;
  • Monitoring und Kontrolle der Interviewer durch eigenes Qualitätsmanagement-Team (QS);
  • Befragungen mit Laptop, Tablet oder Handheld als Computer Assisted Personal Interviews (CAPI), Computer Assisted Self Interview (CASI)  oder klassisch als Paper-Pencil-Interviews;
  • vollständige Dokumentation und Nachvollziehbarkeit der Kontaktierungen über elektronische Kontaktprotokolle;
  • flexible Implementation einsatz- bzw. feldstrategischer Maßnahmen auf Basis von Kennziffern aus Kontakt- und Befragungsdaten – auch auf Interviewerebene;
  • Beliebige Kombination mit anderen Erhebungsmethoden;
  • Einsatz komplexer Erhebungsinstrumente, unter anderem (computerbasierte) Kompetenztests, Videoaufzeichnungen oder physische Messinstrumente.

Telefonbefragungen (CATI) gehören bei infas seit vielen Jahren zum Spektrum relevanter Erhebungsmethoden. Durch die Zusammenarbeit mit der Schwestergesellschaft CATI-LAB GmbH stehen dafür Kapazitäten an zwei Standorten in Bonn und Nürnberg zur Verfügung. Weitere Kapazitäten in Luxemburg kommen insbesondere für fremdsprachige Befragungen zum Einsatz.

Interviews per Telefon bei infas sind bestens optimiert für die besonderen Herausforderungen: Mit dem Dual-Frame-Ansatz begegnet infas beispielsweise der Verdrängung des klassischen Festnetzanschlusses durch den Mobilfunk. Das Sozialforschungsinstitut infas hat maßgeblich zur Entwicklung dieses Ansatzes beigetragen, sodass inzwischen bei allen Bevölkerungsstichproben Mobilfunknummern in die Stichprobe mit einbezogen werden. Bei telefonisch durchgeführten Studien nutzt infas zudem zahlreiche überprüfte Verfahren, um die Qualität zu sichern und mögliche Stichprobenverzerrungen auszuschließen.

Die wesentlichen Kompetenzen von infas für telefonische Befragungen umfassen:

  • hoch qualifizierter Interviewerstab, insbesondere für sozialwissenschaftliche Studien, der kontinuierlich geschult und auf Basis von Qualitätskennzahlen weiterqualifiziert wird;
  • Interviewer mit Fremdsprachenkompetenz für Studieneinsätze im In- und Ausland;
  • Einbindung des Auftraggebers in alle Schritte der Erhebung im Telefonstudio, unter anderem Teilnahme an studienspezifischen Interviewerschulungen, Pretest und Verfolgung der Interviews in Echtzeit;
  • Flexible Kontaktsteuerung und individuell angepasste Wiedervorlage-Algorithmen zur Optimierung der Ausschöpfung von Studien;
  • Vollständige Dokumentation und Nachvollziehbarkeit der Kontaktierungen im gesamten Erhebungsverlauf;
  • Flexible Implementation feldstrategischer Maßnahmen auf Basis von Kennziffern aus Kontakt- und Befragungsdaten;
  • Beliebige Kombination mit anderen Erhebungsmethoden.

infas stellt an Online-Befragungen dieselben hohen und erprobten Qualitätsmaßstäbe wie an Offline-Erhebungen. Im schnelldrehenden Digitalbereich werden stetig neue Instrumente und Techniken überprüft und bei Eignung eingesetzt.

Auf einer sorgfältigen Ausarbeitung der webbasierten Erhebungsinstrumente wird bei infas besonders geachtet. Dies ist wichtig, da die Befragungspersonen, anders als bei anderen Erhebungsmethoden, eine Online-Befragung alleine und ohne Unterstützung ausfüllen. Nach Möglichkeit arbeitet infas mit genau definierten Grundgesamtheiten und adressierbaren Zielgruppen, um die Anforderungen wie Repräsentativität, zufällige Auswahl und selektionsfreier Zugang zu gewährleisten. Im Falle einer Untersuchung auf Basis von Online-Accesspanels arbeitet infas ausschließlich mit Anbietern zusammen, die die Anforderungen des ADM erfüllen.  infas bietet bei Bedarf die Rekrutierung von Zielpersonen über klassische Erhebungsverfahren an.

Beim Sozialforschungsinstitut infas werden Online-Befragungen häufig als Multi-Mode-Studie, also im Methoden-Mix, genutzt. Der Zielgruppe wird so die Möglichkeit eingeräumt, auf unterschiedlichen Kanälen an einer Studie teilzunehmen – eine wichtige Option, um die Teilnahmebereitschaft zu erhöhen.

 Die Kompetenzen von infas für Online-Befragungen umfassen:

  • Umsetzung des Online-Fragebogens mit sämtlichen onlinespezifischen Gestaltungsoptionen,
  • Responsive Design zur Nutzung auch auf mobilen Endgeräten,
  • Hosting der Online-Befragungen auf infas-eigenen Servern,
  • digitaler Zugang zu unterschiedlichsten Zielgruppen (auch via telefonischen, persönlich-mündlichen oder schriftlich-postalischen Vorabscreening),
  • beliebige Kombination von Online-Befragungen mit anderen Erhebungsmethoden,
  • in Kooperation mit der Unternehmensschwester infas 360 optional kleinräumige regionale Lokalisierung der online Befragten.

Schriftlich-postalische Befragungen sind auch im Zeitalter von Internet und Online-Forschung nicht wegzudenken. Sie sind in den Sozialwissenschaften als adäquate Methode der Datenerhebung fest etabliert und wurden durch die Online-Befragungen nicht verdrängt. Mit schriftlich-postalischen Befragungen können Personen erreicht werden, die keinen Internetzugang haben oder für die keine Telefonnummer vorliegt. Sie sind die Methode der Wahl, wenn unerwünschte Effekte durch Interviewer vermieden werden sollen.

In der Kombination mit Online-Befragungen bilden sie den ersten Zugang adressierbarer Zielgruppen und sprechen möglicherweise ältere Zielgruppen an, die sich durch Online-Befragungen weniger zur Teilnahme motivieren lassen. Machbar sind in Multi-Mode-Studien Kombinationen mit Face-to-Face Befragungen, indem sie den Interviewern die Möglichkeit geben, die Befragungspersonen durch eine alternative Antwortmöglichkeit zu überzeugen. Die wesentlichen Kompetenzen von infas für schriftlich-postalische Erhebungen umfassen:

  • professionelle Umsetzung und Gestaltung schriftlicher Erhebungsinstrumente (wie Fragbogen, Begleitschreiben, Datenschutzerklärung u. a.) inklusive Druckerstellung,
  • umfassende Organisation und Steuerung der Versendungen von Fragebogen und Rücklauferfassung,
  • einzelfallbezogene Dokumentation und Nachverfolgung im gesamten Erhebungsverlauf,
  • flexible Implementierung feldstrategischer Maßnahmen auf Basis fundierter Analysen aus Versand und Rücklauf,
  • Kombination mit anderen Erhebungsmethoden, insbesondere mit Online-Befragungen.

Qualitative Erhebungen werden oftmals während der Operationalisierungs- und Vorbereitungsphase von Studien genutzt. Sie unterstützen die Ideenfindung oder bilden eine Ergänzung zu quantitativen Erhebungen. Als eigenständiges Verfahren können Sie gerade bei Evaluationsstudien auch in größerem Umfang zum Einsatz kommen.

Für Gruppendiskussionen beziehungsweise Fokusgruppen stehen bei infas erfahrene, psychologisch geschulte  Moderatoren zur Verfügung, die über mehrjährige Erfahrungen in unterschiedlichen Themenbereichen verfügen. infas nutzt bundesweit in allen Regionen ausgewählte Studios, die den Anforderungen im sozialwissenschaftlichen Kontext genügen. Bei explorativen, leitfadengestützten Interviews, Expertengesprächen sowie Tiefeninterviews werden von infas neben Interviews mit schwierigen oder anspruchsvollen Zielpersonen oder auch semi-strukturierte Interviews erfolgreich durchgeführt.  Das Institut verfügt über Mitarbeiter, die allen Gesprächsteilnehmern (z.B. Topmanagement-Level) auf Augenhöhe begegnen können.

infas wendet folgende qualitativen Erhebungsmethoden regelmäßig an:

  • Gruppendiskussionen bzw. Fokusgruppen ,
  • sozialwissenschaftliche Experteninterviews,
  • Online-Gruppendiskussionen und Online-Chats,
  • Kognitive Testinterviews,
  • sozialwissenschaftliche Inhaltsanalysen und Desk-Research,
  • Beobachtung und Experiment.

Multi-Mode-Befragungen

infas versteht es, Online-, telefonische, persönliche oder schriftlich-postalische Interviews bedarfsweise miteinander zu kombinieren. Wir befragen, unabhängig davon, welchen Erhebungskanal Befragungspersonen bevorzugen. 

Eine Studienteilnehmerin oder ein Studienteilnehmer möchte nicht am Telefon antworten, sondern zeitnah online? Kein Problem, wir senden den Link oder umgekehrt? Kein Thema, wir rufen direkt an? Oder lieber per Brief? Auch das ist möglich. infas kombiniert Erhebungsmethoden je nach Wunsch.

Im Ergebnis erzielen wir so eine höhere Teilnahmebereitschaft und bessere Ausschöpfungsquoten. Denn die Flexibilität, verschiedene Erhebungsmethoden parallel anbieten zu können, zahlt sich aus. Mit einem sequentiellen Einsatz verschiedener Erhebungsmethoden können darüber hinaus schwierigere Zielgruppen angesprochen werden und alternative Befragungsmöglichkeiten stufenweise angeboten werden. Die Akzeptanz und Teilnahmebereitschaft steigt auf den einzelnen Stufen, indem verschiedene Zielgruppen erreicht werden. Mit dem Multi-Mode-Ansatz werden am Ende Verzerrungen in der Erhebung und Selektivitätseffekte minimiert.

Die Verwendung unterschiedlicher quantitativer Erhebungsmethoden in einer Studie ist jedoch anspruchsvoll und hat Konsequenzen für die Stichprobenziehung, das Handling während der Feldphase, die Datenaufbereitung, die Gewichtung und die Analyse. Deshalb verfügt das Institut über selbst entwickelte Tools sowie fest etablierte und unzählige Male geprüfte Abläufe, um die zeitgleiche Kombination verschiedener Erhebungsverfahren wissenschaftlich fundiert zu ermöglichen.

Der Öffentliche Nahverkehr spielt für das Erreichen von Klimazielen oder die künftige Sicherstellung der Mobilität in Ballungsräumen und ländlichen Gebieten gleichermaßen eine bedeutende Rolle. Zugleich steht der ÖPNV in starkem Wettbewerb mit dem Individualverkehr und mit den neuen Mobilitätsdienstleistungen.

Qualitätssicherung (Schulung und Interviewerkontrolle)

Fester Bestandteil der Erhebungen bei infas sind die Routinen und Prozeduren zur Qualitätssicherung. Sie werden bereits durch die aufeinander aufbauenden Schulungsprogramme initiiert.

Eine qualitativ angemessene Grundausbildung der Interviewer ist bei infas obligatorisch. Mit dem umfangreichen Grundschulungsprogramm werden der korrekte Umgang mit Fragebögen und Interviewtechniken, die allgemeinen Standards der Interviewführung aber auch die Ansprache und Motivation von Zielpersonen sowie der Umgang mit kritischen Kontakt- und Interviewsituationen erlernt.

Die anschließenden studienspezifischen Schulungen bereiten in der Folge die Interviewer auf den konkreten Einsatz in der jeweiligen Studie vor. Ein- bis mehrtägige Veranstaltungen werden durch die Projektleitung und – wenn gewünscht – mit Kundenbeteiligung durchgeführt, um die Interviewer auf die methodischen Besonderheiten der Studie und die Handhabung der Erhebungsinstrumente vorzubereiten.

Schulungskonzepte bei infas reichen von einfachen Vorträgen und Präsentationen, über interaktive Konzepte mit Rollenspielen, Übungen in Kleingruppen oder Coachings bis hin zu modularen Programmen mit Lerneinheiten im Selbststudium oder Wissenstests.

Es ist unbestritten, dass gut ausgebildete und trainierte Interviewer erheblich zur Qualität der erhobenen Daten und dem Erfolg einer Studie beitragen.

Neben den Schulungsprogrammen bilden feldbegleitende Monitoringprozesse und Interviewerkontrollen einen weiteren zentralen Bestandteil der Qualitätssicherung bei infas. Aktuelle Feldinformationen und Interviewdaten stehen zur Verfügung, um Kennzahlen sowohl der Stichprobenbearbeitung als auch der Einhaltung methodischer Standards bei der Datenerhebung zu beobachten. Mögliche Interviewereffekte werden darüber hinaus durch die Abteilung Statistik mithilfe von Intraclusterkorrelationsanalysen untersucht.

Publikationen zum Thema Methoden